Jedes Semester stehen bei der „Kinderuni“ der Technischen Hochschule in Deggendorf spannende Vorlesungen für wissensdurstige Kinderstudentinnen und -studenten ab 8 Jahren auf dem Programm. Es werden interessante Fragen aus Wissenschaft und Alltag geklärt und die Kinder können nebenbei noch ein bisschen Hochschulluft schnuppern. Das wollten wir nicht verpassen und trafen uns pünktlich zu Vorlesungsbeginn auf dem Campus der THD.
Zuerst bekamen unsere JungstudentInnen einen Studentenausweis, auf dem sie bei jeder weiteren Veranstaltung einen Kinderuni-Aufkleber sammeln können. Im Hörsaal begaben wir uns dann zusammen mit unserem Referenten Thomas Michler – Waldexperte und Umweltpädagoge aus dem Nationalpark Bayerischer Wald – auf Spurensuche in eine Welt, die uns normalerweise verborgen bleibt – das Totholz.
Thomas Michler zeigte uns sehr anschaulich, wie Totholz entsteht und dass es darin eigentlich ziemlich lebendig zugeht. Es bietet Lebensraum und Nahrung für viele Tiere und Pilze, wie den berühmten Zunderschwamm, der wiederum vom gehörnten Zunderschwamm-Schwarzkäfer bewohnt wird.
Käfer und andere Insekten, Vögel und Säugetiere bewohnen den toten Baum unter der Rinde, in Höhlen oder Löchern bis er zum Schluss zu nahrhafter Erde für die nächste Baumgeneration zerfällt. Totholz, das im Wald verbleiben darf, kann über lange Zeiträume hinweg CO2 binden, somit trägt der junge Urwald im Nationalpark Bayerischer Wald auch zum Klimaschutz bei. Hier dürfen die Bäume alt werden und verbleiben im Wald, wenn sie schließlich absterben.
Thomas Michler erklärte uns zum Schluss noch, wie wir auch außerhalb des Nationalparks, zum Beispiel im eigenen Garten, einen Beitrag zum Naturschutz leisten können, indem wir Totholzhaufen einrichten und damit oft nützlichen Insekten einen Lebensraum bieten.
Wir freuen uns schon auf die nächste Vorlesung!