„Sicherheits-Training“ für Schüler*innen: „So macht Dein Handy Dich schlau und glücklich (statt dumm, krank, faul und traurig)!“
Ein äußerst kurzweiliger Vormittag mit dem renommierten Digitaltrainer und Medienpädagoge Daniel Wolff und seiner Kollegin Frau Dr. med. Weiss führte die Kinder und Jugendlichen der Montessori Schule in die Welt der digitalen Medien.
In einem lockeren und geschützten Workshop getrennt nach Jahrgangsstufen 3.-4., 5.-7. und 8.-10. konnten sie in jeweils altersgemäßer Intensität viele faszinierende als auch heikle Themen besprechen. Dabei gewann Referent Daniel Wolff, selbst Vater von drei Kindern bei den Montessori Schüler*innen schnell Vertrauen: „Alles, was ihr mir heute anvertraut, bleibt in diesem Raum!“.
Schnell wurde deutlich, dass auch schon die Grundschulkinder als „Digital Natives“ aufwachsen, also in eine Welt mit Internet und den dazugehörigen Endgeräten hineingeboren werden und sich z.T. besser auskennen als ihre Eltern. Die Kinder waren natürlich mit Begeisterung dabei, als Herr Wolff sich mit den Kindern über ihre beliebten Onlinespiele austauschte. Aber auch, als der erfahrene Digitaltrainer mit den Kindern die Gefahren der Smartphone-Nutzung erarbeitete, bekam er volle Aufmerksamkeit. Im „Allheilmittel gegen Langeweile“, dem Smartphone, finden leider auch Inhalte den Weg ins Kinderzimmer, die alles andere als harmlos sind. Szenen mit brutaler Gewalt oder Pornographie werden durchaus auch mal „zum Spaß“ über den einen oder anderen Chat weiterverbreitet.
Auch Cyber-Mobbing, gefährliche Mutproben und sexuelle Belästigung (Cyber-Grooming) betreffen alle Altersstufen. Durch die angeborene Neugierde der Kinder und Jugendlichen erkunden sie auch die dunklen Seiten des Netzes, da diese ebenso wie harmlose Inhalte frei zugänglich sind.
Laut der Postbank-Jugend-Digitalstudie für 2021 sah sich ein Drittel der Jugendlichen bereits einmal in einer Cyber-Grooming-Situation. Den etwas älteren Jugendlichen ist durchaus bewusst, dass das Internet auch krimineller Tummelplatz sein kann. Sich im Dschungel aus Falschnachrichten, Werbung und Sensationen im 15-Sekunden-Takt zurecht zu finden, ist für sie bereits eine riesen Herausforderung.
Das Dilemma, dass Kinder und Jugendliche gerade nach belastenden Erfahrungen im Internet sich oft nicht trauen, sich an ihre Eltern zu wenden (aus Angst, diese könnten ihnen das Smartphone verbieten), kennt Wolff nur zu gut und versprach, bei den Eltern für „Unterstützung statt Bestrafung“ zu werben.
Am Ende der Workshops gab es sofort umsetzbare Tipps, wie die Kinder und Jugendlichen selbst in ihrem Smartphone für mehr Datenschutz und Sicherheit sorgen könnten. Wichtig sei es, dass die Eltern im Vorfeld gemeinsam mit dem Kind Regeln festlegen und sich mit den Inhalten auf den Geräten und den Interessen ihrer Kinder auseinander setzen.
Und ganz wichtig: Die Kinder müssten ihren Eltern beibringen, selbst ein gutes Vorbild zu sein. „Sagt heute zu Euren Eltern: Mama, Papa, kein Smartphone im Schlafzimmer!“, gab Herr Wolff den Kindern als letzten Ratschlag mit.